František Maňas

František Maňas (1921-2004)

František Maňas wurde am 4. Oktober 1921 in Sehradice in der (damaligen) Tschechoslowakischen Republik geboren. Im Alter von acht Jahren begann er Geige zu lernen, später dann Flügelhorn und Harmonium. Als Zwölfjähriger spielte er Orgel in der Kirche und ab seinem 15. Lebensjahr war er Mitglied in der Blaskapelle seines Vaters. Während der Ausbildung in der Obst-Wirtschaftsschule nahm er Privatunterricht in den Fächern Klavier und Komposition.
Seine ersten Kompositionsversuche unternahm Maňas im Alter von 18 Jahren. Als er sein erstes Stück, den Tango „Když hvězdy září / Wenn Sterne strahlen“, von einem Blasorchester gespielt hörte, beeindruckte ihn das sehr. Das Komponieren reizte ihn schon immer mehr als das Musizieren. Daher studierte er Komposition in Brünn. Mit dem Walzer „Sněženky / Schneeglöckchen“ begann 1943 seine Karriere als Komponist. Es entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit seinem Bruder Václav, der die Texte zu Františeks Musik schrieb. Im Jahr 1945 heiratete Maňas und zog nach Hevlín, einem kleinen Ort im Grenzgebiet zu Österreich. Dort übernahm er eine Stelle als Orgelspieler. Kurz nach seinem Umzug gründete er eine Blaskapelle, mit der er erfolgreich bei verschiedenen überregionalen Wettbewerben teilnahm. Im Jahr 1961 ging Maňas nach Brünn, wo sich für ihn bessere Kontaktmöglichkeiten zur Musikbranche boten. Er arbeitete zwei Jahre für die Firma Chriana, wurde später beim Rundfunk Archivar und Hilfstechniker beim Orchester „Studio Brno“. Diese Arbeit übte er 20 Jahre lang aus. Über den Brünner Rundfunk erhielt er ein Engagement in Tokio, wo er ein Jahr lang in einem tschechischen Restaurant spielte. Der Anlass war eine dort stattfindende Weltausstellung, bei der auch die Tschechoslowakische Republik vertreten war. Weder das Musizieren noch das Komponieren waren für Maňas hauptberufliche Tätigkeiten. Die Musik war für ihn eine Leidenschaft. Dabei spielte die Verbundenheit zu seiner Heimat eine große Rolle. Sein mährischer Ursprung klingt in seinen Liedern immer mit. František Maňas hat nicht nur volkstümliche Polkas und Walzer komponiert. Er schrieb auch Konzertstücke, die ebenfalls durch das mährische Volkslied beeinflusst sind. Seine zehn Südmährischen Tänze, vor allem der Tanz Nr. 4, sind weltweit bekannt. Seinen achtzigsten Geburtstag feierte František Maňas 2001 mit einem Konzert im Hodoníner Kulturhaus. Für diesen festlichen Anlass komponierte er die Polka „Osmdesátka“ / „Zum 80.Geburtstag“, mit einem Text von Stanislav Pěnčík (Best.Nr.20-0041). František Maňas starb am 21. Dezember 2004 nach einer langen, schweren Krankheit im Alter von 83 Jahren. Bei seiner Beerdigung auf dem Brünner Zentralfriedhof kamen namhafte Persönlichkeiten der tschechischen Blasmusik, um ihm die letzte Ehre zu erweisen.

In Erinnerung an František Maňas (MUCKE 2021)

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